Worum geht es in deinem Buch Chef, ich bin dann mal Windeln wechseln?
Um den Vater einer kleinen Tochter, der nicht glücklich damit ist, den ganzen Tag im Büro zu verbringen. Er beneidet seine Frau, die sich mit anderen Müttern und ihren Babys im Park trifft oder durch die Stadt bummelt. Mutter-Kind-Decken-Partys, so was will er auch. Zur Not auch mit Vätern.
Dann wird seine Frau mit dem zweiten Kind schwanger, doch es verläuft nicht normal. Sie muss die ganze Schwangerschaft über liegen, damit sie das Baby nicht verliert. Plötzlich ist der Protagonist für seine Tochter alleinerziehend. Und sie will alles, nur nicht auf Decken in Parks liegen. Was dann passiert ist eine Schussfahrt in immer tiefere Abgründe des Vaterdaseins.
Wie lange hast du daran gearbeitet?
Schon ziemlich lange. Allerdings nie am Stück sondern es gab Monate, da habe ich etwas geschrieben und Monate, da bin ich gar nicht zum Schreiben gekommen, weil mich das, über was ich geschrieben habe, in der Realität zu sehr in Atem gehalten hat.
Wie kamst du auf die Idee einen Roman über das Vatersein zu schreiben?
Wie bei vielen Autoren denke ich: Therapie. Das Ventil muss ab und zu geöffnet werden, die Eindrücke verarbeitet. Und auch wenn das Leben stressig ist, ich neige dazu es von der humorvollen Seite zu betrachten und hoffe mit dem Buch die ein oder andere herzhafte Lachsalve zünden zu lassen.
Wer sollte dein Buch unbedingt lesen?
Zunächst mal alle die gern lachen. Ob mit oder ohne Kinder. Die Eltern, die kleine Kinder haben, können erkennen, dass es bei anderen keineswegs besser zugeht, im Gegenteil. Die, die keine Kinder haben oder haben wollen, können sich beim Lesen entspannt zurücklehnen und sich bestätigt fühlen. Und die, die schon größere Kinder haben oder Großeltern sind, können sich erinnern und ebenfalls entspannt zurück lehnen, da sie das schlimmste überstanden haben. Also Entspannung in allen Schichten. Außerdem gibt es am Ende des Buches eine kleine humorvolle Väterkunde, in der die Leser:innen erfahren, warum es trotz allen Stresses ein riesen Vorteil ist Vater zu sein, was man als Papa immer in der Nähe haben sollte, sowie einen kurzen Praxis-Check von Elternratgebern.
Ist alles, was in deinem Buch beschrieben wird, real passiert?
Ziemlich viel davon ist mir tatsächlich so oder ähnlich passiert, einiges haben mir Freunde oder Bekannte zugetragen und wie es bei einem Roman üblich ist, ist einiges – inklusive einiger Figuren – weitergesponnen oder erfunden.