Jen weiß eigentlich gar nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Zu Beginn waren mir ihre Ansichten schon etwas zu extrem. Die Idee, sich für einen MBA anzumelden, um das Unternehmen des Vaters auszuspionieren, finde ich schon etwas weit hergeholt. Vor allem, da sie nie etwas in diese Richtung gemacht hat und es auch nicht ihren Interessen entspricht. Das sie überhaupt aufgenommen wurde, grenzt eigentlich schon an ein Wunder, auch wenn sie sehr intelligent ist. Das alles, damit sie versucht, Informationen über mögliche Bestechungen zu erhalten, ist ziemlich weit hergeholt. Da hätte sie direkt bei Axiom wesentlich bessere Chancen gehabt, etwas zu erfahren und sie wäre auch in Gefahr gewesen, ihrem Vater zu begegnen.
Es gibt immer Möglichkeiten, sich etwas zu tarnen. Auch wenn Jen und ihr Vater sich jahrelang nicht gesehen haben und er dadurch nicht weiß, welche Haarfarbe sie hat etc. so hätte ich an ihrer Stelle zumindest eine Perücke, die sich möglichst stark von der natürlichen Farbe unterscheidet, Locken statt glatten Haaren, Pony, etc. eine falsche Brille oder sonst etwas gewählt, damit ich noch schwerer zu erkennen bin.
Jen ist eine hervorragende Spionin, weil sie ihrem Vater sofort verrät, warum sie hier ist. Sie hätte auch z. B. sagen können, dass sie ihn kennenlernen wollte, dann aber Panik bekommen hat oder so. Das ganze Drama vor dem Ende wirkt auch etwas erzwungen.
Der MBA ist sicher nicht so einfach, wie es im Buch dargestellt wird. Vor allem die Kurse sind größtenteils Grundlagen. Das ist allerdings nur eine Notiz am Rande.
Daniel ist in seinem Job zunehmend unzufrieden, da er nicht mehr das macht, was ihn am Buchhandel begeistert. Jen fasziniert ihn sofort. Die Liebesgeschichte zwischen Jen und Daniel ist sehr ansprechend und meiner Meinung nach mit einer der besten Teile des Buchs. Auch das Wiederaufleben der Vater-Tochter-Beziehung gefällt mir sehr gut. Jens Mutter hingegen ist meiner Meinung nach nicht unbedingt eine Sympathieträgerin.
Die Grundidee vom Wiederaufleben der Beziehung zum Vater, einer Undercover-Aktion und dazu einer neuen Liebe fand ich sehr gut, in der Umsetzung gibt es noch Potenzial nach oben.