Cameron Swift ist ein Geschäftsmann, der viel dafür arbeitet, seiner Familie ein schönes Leben zu ermöglichen. Dafür muss er auch häufig durchs Land reisen und ist regelmäßig über Tage nicht zuhause. Obwohl er selbstständig ist und eigentlich Netzwerke pflegen müsste, meidet er gesellschaftliche Anlässe. Seine Partnerin Monika ist mit den beiden Kindern zuhause. Alles sieht nach einem idealen Leben aus. Bis – ja bis Cameron an einem Sonntagmorgen auf dem Weg zum Golfen direkt vor der Tür seines beachtlichen Anwesens kaltblütig erschossen wird. Family Liaison Officer DC Beth Chamberlain wird als Opferschutzbeamtin gemeinsam mit einem Kollegen zur Betreuung der Familie eingesetzt. Da meldet sich Sara Swift, die ebenfalls behauptet, mit ihren beiden Kindern die Familie des Cameron Swift zu sein. Obwohl auch sie nicht mit Cameron verheiratet ist, hat sie seinen Namen angenommen. Die beiden Familienbetreuer teilen sich auf, Beth wird zur Betreuung der zweiten Familie abgeordnet. Es ist ein Leben, das auf eine oder auch mehrere Lügen aufgebaut wurde und durch den Mord wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Was vermutlich aber auch sonst passiert wäre. Denn im Verlauf der Geschichte erfährt man immer mehr, wie eng es für Cameron eigentlich gerade geworden ist. Meine Meinung: Jane Isaac hat eine komplexe aber gut durchdachte Story entwickelt, die dem Leser allerhand Rätsel aufgibt. In flüssiger, leicht lesbarer Erzählweise entwickelt sie eine Geschichte, die nicht unrealistisch erscheint. Den Mörder entlarvt sie erst sehr spät. Hinweise auf ihn sind zwar irgendwo im Buch versteckt, man muss aber schon sehr genau hinsehen und nachdenken, darf gewisse Aspekte nicht aus dem Auge verlieren. Die Figuren hat sie gut charakterisiert und beschrieben. Beth, die alles für ihre Schwester Eden und ihre Nichte Lilly tun würde und ausgerechnet durch Eden in Bedrängnis gerät, Nick, ihr Vorgesetzter, mit dem sie ein mehr oder weniger lockeres Verhältnis pflegt, Monika und Sara, die beiden Frauen, die eine ruhig, die andere aufbrausend – sie sind alle Charaktere, die es überall gibt, denen man jederzeit begegnen könnte. Und auch das Opfer, Cameron, ist interessant zu betrachten. Könnte so ein Mensch auch in unserem näheren Umfeld leben? Ich denke schon. Bigamie oder auch die Beziehung zu zwei Partnern ist nicht ungewöhnlich. Und etwas zu vertuschen hat so mancher gute Bürger. Fazit: Das Buch „Die letzte Lüge des Cameron Smith“ ist gut zu lesen. Man kommt gut in die Geschichte hinein, der Spannungsbogen steigt gleich zu Beginn an und hält bis zum Schluss, die Handlung ist nicht zu kompliziert verwoben, die Autorin verliert sich nicht in Nebengeschichten, die mit der eigentlichen Geschehen nichts zu tun haben. Ich hatte den Roman in kürzester Zeit durch. Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung.