Darum geht es:
Lord Edward Rawlings will kein Herzog mehr sein und die damit einhergehenden Pflichten an seinen noch jungen Neffen Jeremy übertragen. Zu dumm nur, dass dieser, von seiner liberalen Tante erzogen, einfach ablehnt. So bleibt ihm nichts anderes übrig als die Dame selbst zu überzeugen, doch diese ist unerwartet selbstbewusst - und verführerisch.
Meine Bewertung:
Edward wird zu Beginn als gelangweilter Lebemann dargestellt, der zu viel trinkt, mit verheirateten Frauen schläft und einen nicht besonders angenehmen Freundeskreis pflegt. Seine Mätresse ist ebenso unsympathisch wie sein gesamter oberflächlicher Lebensstil.
Pegeen ist eine gebildete Frau, eine Liberale, die für die Rechte der Frauen eintritt (etwas, was im Verlaufe des Buches immer weniger vorkommt).
Das Aufeinandertreffen der beiden ist von der ersten Minute an entsprechend lustig zu lesen: Sie ist geradlinig und direkt, sagt offen ihre Meinung, trinkt Alkohol und ist v.a. zu Beginn unglaublich wütend auf die Familie ihres Neffen, die ihn im Stich gelassen hat und auf den Adel im allgemeinen. Was ziemlich lustig ist, da er die komplette Verkörperung des adligen Müßigganges darstellt.
In der Mitte zieht sich die Geschichte etwas, da fehlen die lebhaften Dialoge zwischen den beiden und es wird etwas zermürbend, aber als in Pegeens Leben eine (private) Bombe explodiert, steht er unerwartet an ihrer Seite. Und als er dann endlich seine innere Sicherheit zurückgewinnt und die Fäden wieder selbst in die Hand nimmt, ist auch die Dynamik und der Spaß an der Geschichte zurück.
PS: Beim Antrag des Vikars war ich doch übrigens sehr an eine Szene aus "Stolz und Vorurteil" erinnert…
PPS: Sehr schön und immer noch gültig fand ich den Satz "Wenn ein Mann seine Meinung sagt, zeigt er Autorität, und wenn eine Frau das tut, ist sie starrköpfig oder eigensinnig."
Fazit:
Fetzige und lustige Dialoge, sympathische Figuren - ein gelungener Leseabend
--> Ich habe dieses eBook als Rezensionsexemplar vom Verlag dp DIGITAL PUBLISHERS erhalten. Meine Meinung über das Buch wird davon aber nicht beeinflusst. <--