Interview Ursula Großmann im Gespräch zu ihrem Domestic Thriller

Worum geht es in deinem Buch Die Angst lauert im Schatten?

Mein Roman handelt von einer Frau, deren ruhiges Leben sich in einen beklemmenden Albtraum verwandelt – schleichend, aber unaufhaltsam.
Mit dem Wiedereinstieg in den Beruf gerät sie immer mehr in prekäre Verwicklungen: eine verhängnisvolle Affäre, missgünstige Kollegen, anonyme Drohungen. Bald weiß sie nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist und wem sie noch vertrauen kann, nicht zuletzt sich selbst.


Was ist das Besondere an deinem Roman?

Der Reiz meines Romans liegt in der Unausweichlichkeit der Ereignisse, die jeden von uns treffen kann. Wie schnell kann ein beschauliches Leben aus den Fugen geraten? Der Leser erlebt hautnah, wie die Protagonistin in fatale Verstrickungen gerät und auf tragische Weise von der Vergangenheit eingeholt wird.

Wie kamst du auf die Idee?

Ich wollte einen Roman schreiben, der abweicht von den gängigen blutrünstigen Psychothrillern. Vielmehr war mein Ziel, den Leser durch anfängliche bewusste Langsamkeit mit der Protagonistin vertraut zu machen und ihn dadurch umso mehr in den Bann zu ziehen, wenn die reißende Abwärtsspirale beginnt. Mein Fokus liegt mehr auf subtilen Ängsten und zwischenmenschlichen Dramen, die eine verheerende Dynamik entwickeln, aus der es kein Entrinnen gibt.


Was muss gegeben sein, damit du gut schreiben kannst?

Um tief in die Geschichte eintauchen zu können, brauche ich vor allem eins: Ruhe. Am besten komme ich in einen Schreibfluss, wenn ich mehrere Stunden am Stück ungestört die Szenen zum Leben erwecken kann. Dann entwickeln die Protagonisten ein regelrechtes Eigenleben, das mich oft selbst überrascht. Denn häufig weiß ich vorher nur in Umrissen, was passieren wird. Im Schreibprozess selbst entstehen dann so manch perfide Ideen und die Dynamik der Erzählung.

 
Was reizt dich an Psychothrillern?

Nervenkitzel, überraschende Wendungen, die Lust an der Angst – das ist es, was den Reiz an Psychothrillern ausmacht. Nichts lässt den Leser den eigenen Alltag so schnell vergessen, wie ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich liebe Romane, die mich mit ihrer Intensität gefangen nehmen und mich in das Leben eines anderen eintauchen lassen. In Die Angst lauert im Schatten habe ich diese Leidenschaft für lauernde Gefahren und tragische Entwicklungen ausgelebt.


Was machst du, wenn du nicht schreibst?

Meine zweite Leidenschaft lebe ich beim Schauspielern aus. In verschiedene Rollen schlüpfen, Geschichten auf der Bühne zum Leben erwecken, die Reaktionen des Publikums erleben dürfen, das ist unglaublich erfüllend.


Hast du einen Buchtipp für uns?

Ungeduld des Herzens von Stefan Zweig.
Dieser Roman beschreibt beklemmend intensiv den Zwiespalt zwischen Moral und Gefühl.