Interview Autor Stefan S. Kassner im Interview

Worum geht es in deinem Buch Poison Bakery?

Terry und Linn haben sich ihren Traum erfüllt: Ein eigenes Café in London, im angesagte Stadtteil Soho. Doch schnell bekommt der Traum Risse, denn sie müssen nicht nur mit schwächelnden Einnahmen und ihren gegensätzlichen WG-Mitbewohnern, dem attraktiven Shaun und dem nerdigen Randall zurechtkommen, sondern werden auch noch in einen Kriminalfall hineingezogen, als die Frau ihres seltsamen Dauergastes, plötzlich und unerwartet stirbt.

Wie würdest du die Protagonistin Linn in ein paar Sätzen beschreiben?
Linn ist bodenständig und wenig experimentierfreudig. Würde ihre Freundin Terry ihr Leben nicht immer wieder durcheinanderwirbeln, würde das in geordneten Bahnen verlaufen. Obwohl Linn nicht müde wird, das immer wieder zu beklagen, weiß sie, dass ihr ohne Terrys Verrücktheit einiges entgehen würde.
Einen Mann anzusprechen, der ihr gefällt, ja gar mit ihm zu flirten – für Linn unmöglich, was auch daran liegt, dass sie sich selbst unattraktiv findet und sich eher still im Hintergrund hält.

Was macht Linn und Terry zu einem guten Team?
Beide Frauen wissen, dass sie sich blind aufeinander verlassen können. Gerade durch ihre Gegensätzlichkeit helfen und stützen sie einander, wenn zum Beispiel Terry Linn aus der Reserve lockt oder Linn bei Terry dafür sorgt, dass eine Aktion nicht aus dem Ruder läuft.
So verbindet die beiden eine ehrliche und tiefe Freundschaft.

Das ist der erste Band der Reihe. Wie bist du auf die Idee gekommen eine Cosy-Crime-Reihe zu schreiben?
Die Hexe aus ‚Hänsel und Gretel‘ ist wahrscheinlich eine der durchgeknalltesten Bäckerinnen in der Literaturgeschichte und hat mich schon von Kindesbeinen an fasziniert. Wenn man will, ist Terry womöglich ihre Ur-Ur-Ur-Enkelin, oder so ähnlich (lacht). Und zugleich ist Hänsel und Gretel auch ein spannender Kriminalfall, aber keine Sorge, weder werden in der Poison Bakery Kinder gebacken, noch Brotkrumen verstreut.

Die Reihe spielt in London, hast du eine persönliche Verbindung zu der Stadt?
London ist eine faszinierende Stadt und eine der Städte, der es, in meinen Augen, am besten gelungen ist, Geschichte und Moderne zu vereinen. Immer wieder eine Reise wert und eine tolle Kulisse für einen Krimi und andere Geschichten.

Wie würdest du die Dynamik zwischen Linn und dem Detective Bruce Manville beschreiben?
Von Linns Seite kann man sicherlich von Verknalltsein oder Liebe auf den ersten Blick sprechen. Da aus ihrer Perspektive erzählt wird, erschließt sich das zudem schnell. Spannend ist es, wie Bruce dazu steht. Gerade da es Linn schwer fällt, dessen Andeutungen zu interpretieren, entsteht eine knisternde Spannung, wenn beide aufeinandertreffen.

Im Roman spielt ein Herr, der ‚Pinguin’ genannt wird eine wichtige Rolle. Wer verbirgt sich dahinter und wieso erhält er diesen Spitznamen?
Terry und Linn vergeben an ihre Gäste Spitznamen, die durch deren Aussehen oder Verhalten geprägt sind. So auch den Spitznamen Pinguin für einen Dauergast, der ersten Stunde. Gerade diese besonderen Charaktere machen die Serie aus, denn – warum verhält sich jemand so, wie er es tut?
Im Falle des Pinguins finden Terry und Linn das möglicherweise im Buch heraus.

 

Was machst du gerne, wenn du nicht gerade schreibst?
Ich verbringe viel Zeit draußen mit meinem Hund Goliath und bewege mich allgemein gerne. Schwimmend im Wasser, radelnd auf dem Fahrrad – gerade nach langen ‚Schreibsessions‘ zieht es mich in die Natur.

Und zu guter Letzt: Hast du noch eine Buchempfehlung für uns?
Gerade lese ich ‚Das Fundament der Hoffnung‘, den ersten Teil der ‚Mandelli Saga‘ von Ladina Bordoli, was mir gut gefällt, weshalb ich eine klare Leseempfehlung ausspreche.