Interview Sabine Strick im Autor:inneninterview zu Im Schatten des Zuckerrohrs

Worum geht es in deinem Buch Im Schatten des Zuckerrohrs?

Es geht um die Kubanerin Lisandra, die mehr über ihre Herkunft und ein offenbar tragisches Geheimnis ihrer Großmutter Madelin erfahren möchte, das diese auf dem Sterbebett andeutet. Als sie sich in Madelins Tagebücher vertieft, ist sie fasziniert davon, sie als leidenschaftliche und lebenshungrige junge Frau zu erleben und will unbedingt jenes Geheimnis ergründen. Doch dafür ist es erforderlich, quer durch Kuba auf Spurensuche zu gehen.

Parallel dazu geht es auch um Lisandras Angst, sich in den deutsch-kubanischen Touristen Andy zu verlieben, obwohl er ihr Traummann ist und ihr stets hilfsbereit zur Seite steht. Aber zu groß ist ihre Befürchtung, mit Liebeskummer zurückzubleiben, wenn er die Insel wieder verlassen muss.

 

Was hat dich zu Lisandras Geschichte inspiriert?

Seit meiner Reise nach Kuba hat in mir der Wunsch geschlummert, einen Roman zu schreiben, der in diesem Land spielt und auch mit der kubanischen Revolution zu tun hat. Die Idee zu „Im Schatten des Zuckerrohrs“ hat sich an der Ausschreibung eines Großverlags entzündet, der Familiengeheimnisromane nach bestimmten Vorgaben suchte. Das hat mir geholfen, meine Geschichte auszuarbeiten und zu strukturieren, und kurz darauf hatte ich einen fertigen Plot, der mich begeistert hat.

Sabine Strick Interview

Beschreibe deine Protagonistin Lisandra in drei Worten:

Romantisch, stolz, empfindsam

 

Im Schatten des Zuckerrohrs spielt auf Kuba. Warst du bereits dort?

Ja, ich habe vor einigen Jahren eine zweiwöchige Rundreise durch die Insel gemacht und war an allen im Roman beschriebenen Schauplätzen. Trotzdem musste ich natürlich noch enorm viel recherchieren und war froh, dass ich eine junge Deutsch-Kubanerin kennengelernt habe, die mir sehr hilfsbereit und geduldig viele Fragen zu kubanischem Alltag und kubanischer Mentalität beantwortet hat.

 

Dein Roman spielt nicht nur heutzutage, sondern auch zu Zeiten der kubanischen Revolution. Wie sah deine Recherche aus?

Ich habe Bücher darüber gelesen (inklusive Biografien über Che Guevara) und im Fernsehen Dokus über diesen Teil der kubanischen Geschichte angesehen.

Sabine Strick Recherche Kuba

Hast du bereits weitere Romane geplant? Kannst du uns schon Details mitteilen?

Vom 1.1. bis 1.4.2020 wird bei dp Digital Publishers meine Detektiv-Trilogie „Ein Fall für Dominique Demesy“ erscheinen. Darin geht es um einen französischen Privatdetektiv, der in Indien lebt und den seine spannenden Fälle um die halbe Welt führen, aber auch um sein bewegtes Schicksal und sein turbulentes Privatleben mit seiner zwanzigjährigen Tochter, die mit ihm arbeitet.

 

Am 3.2.2020 erscheint im Piper Verlag Band 2 meiner La-Réunion-Krimireihe „Lava und Wellen“, in der sich ein ehemaliger Pariser Kriminalkommissar auf seiner Heimatinsel La Réunion im Indischen Ozean eine neue Existenz als Privatermittler aufbaut und dabei immer wieder in Mordfälle verstrickt wird. Band 1 heißt „Tod auf dem Vulkan“ und Band 2 „Tod in einer Tropennacht“.

 

In Im Schatten des Zuckerrohrs geht es nicht nur um die Liebe, sondern auch viel um Familie. Warum ist dir dieses Thema wichtig?

Da ich ein Faible für Detektivgeschichten habe (s. vorige Frage), stand für mich eigentlich die Spurensuche im Vordergrund. Das Thema Familie war für mich eher Nebensache, aber ich fand es schön, wie Lisandra immer mehr fasziniert wurde von den bewegenden Jugenderlebnissen ihrer Großmutter, von denen sie bisher nichts geahnt hat. Als Kind habe ich es auch geliebt, wenn mir meine Oma Geschichten aus ihrer Jugend erzählt hat.

 

Was ist für dich ein perfekter Schreibort?

Eine Strandbar am Meer. Ein Teil von „Im Schatten des Zuckerrohrs“ ist letzten Sommer in meinem Lieblingshotel an der Türkischen Riviera entstanden, während ich in der Strandbar gesessen und Eiskaffee getrunken habe, den warmen Wind genossen und immer wieder mal übers Meer geschaut habe.

 

Was liest du am liebsten in deiner Freizeit?

Alles Mögliche an spannenden/ historischen/ humorvollen Romanen, gerne auch mit Liebe vermischt; hin und wieder Frankreich- oder Berlin-Krimis. Viele Sachbücher, wenn ich recherchiere.