Interview Autorin Patricia Cabot im Interview

Deine schriftstellerische Karriere begann damit, historische Liebesromane zu verfassen. Du hast schon sehr früh zu schreiben begonnen, als du noch in der Schule warst. Wie fühlst du dich heute, wenn du die Romane von damals wieder liest?

Argh! Ich glaube, es ist jedem peinlich, die Sachen zu lesen, die man geschrieben hat, als man jünger war! Ich versuche, meine Arbeit nie nochmal anzuschauen (es sei denn, ein Lektor zwingt mich dazu).

Die Geschichten führen Leserinnen und Leser in der Zeit zurück. Magst du uns ein bisschen von deiner Faszination historischer Romane und der Erhabenheit der Vergangenheit erzählen?

Ich liebe es, historische Romane zu lesen. Ich hatte keine gute Kindheit, die Flucht in Bücher über verschiedene Epochen war die Möglichkeit meiner Wahl, mit dem Stress fertig zu werden. Als die Idee Gestalt annahm, dass ich Bücher wie diese schreiben könnte (da war ich etwa 16), wusste ich, dass das mein Weg sein würde und mich nichts mich aufhalten könnte! Mir gefiel die viktorianische Epoche am besten, also habe ich an der Universität Mode des 19. Jahrhunderts und Kunstgeschichte studiert.

Dein Roman Das eiserne Herz des Marquis handelt von zwei sehr verschiedenen Menschen, die sich augenblicklich zueinander hingezogen fühlen. Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?

Ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick. Ich glaube an unmittelbare Anziehung, die stattfindet, wenn du jemanden siehst und „Wow!“ denkst. Aber oft wird daraus, nachdem du die Person kennen gelernt hast, ein „Igitt.“ Nur sehr selten wird aus Anziehung Liebe. Das braucht Zeit, und die Voraussetzung ist, den Menschen kennenzulernen.

Wie schaffst du es, deine Leserinnen und Leser in deine Geschichten hineinzuziehen? Gibt es ein romantisches Rezept, ein absolutes Muss für jeden historischen Liebesroman?

Haha, es gibt kein romantisches Rezept, aber es gibt gewisse Dinge, die alle Bücher unterhaltsamer machen, denke ich: Wenn der Held und die Heldin sich spätestens auf Seite 30 treffen (so wie die meisten Leserinnen und Leser habe ich eine kurze Aufmerksamkeitsspanne); wenn es eine scheinbar unüberwindbare Herausforderung gibt, der sich die Figuren stellen müssen; und wenn es ein Happy End gibt. Der einzige Grund, weshalb wir Bücher lesen, ist den Problemen unseres Lebens zu entfliehen, egal wie groß oder klein sie sind, also hilft es, wenn wir von Figuren lesen können, die ihre eigenen Schwierigkeiten überwinden.

Wie sieht ein typischer Tag für dich aus?

Wie der der meisten Leute! Ich wache auf, frühstücke, lese die Zeitung, dann ziehe ich mich für die Arbeit an … aber meine Arbeit ist zuhause, also muss ich das Haus nicht verlassen! Ich versuche, wenigstens fünf Seiten am Tag zu schreiben. An manchen Tagen erreiche ich mein Ziel, an anderen nicht. Ich versuche, kein strenger Chef zu sein und mich nicht unter Druck zu setzen.
Und ich habe Glück, dass mein Ehemann ein großartiger Koch ist, also kocht er jeden Abend für mich :-)

Hast du gerade Schreibprojekte, an denen du arbeitest?

Ja! Ich arbeite an einem Graphic Novel für junge Leserinnen und Leser für DC Comics, über die Superheldin Black Canary als junges Mädchen. Und ich arbeite an einem neuen zeitgenössischen Liebesroman für erwachsene Leserinnen und Leser.

Kate Mayhew und Lord Wingate in Das eiserne Herz des Marquis sind wie Feuer und Wasser. Was hat dich an diesen beiden so gegensätzlich Figuren fasziniert?

Ich mag es über zwei Menschen zu schreiben, die scheinen, als hätten sie nichts gemeinsam, und die dann herausfinden, dass sie sich mehr brauchen als sie denken … und darüber nicht allzu glücklich sind! Ich denke, dass so oft die stärksten (und interessantesten) Beziehungen entstehen.

Glaubst du, dass eine solche Geschichte im wirklichen Leben passieren könnte?

Sie meinen, ob ein gutaussehender, aber unanständiger Adliger sich in eine hartarbeitende Frau verknallen kann? Ich glaube, wir haben gerade erst im Mai gesehen, wie das passiert ist, als Prinz Harry Meghan Markle geheiratet hat!

Was haben diese düsteren, grüblerischen Typen an sich, das sie so unwiderstehlich macht, zumindest in der Welt der Liebesromane?

Ich denke, Männer egal welchen Typs sind unwiderstehlich (wenn sie einen Sinn für Humor haben), also bin ich da nicht die richtige Ansprechpartnerin.

Gibt es abschließend etwas, das du deinen deutschen Fans gerne sagen würdest?

Ja! Ich komme in diesem Sommerurlaub nach Deutschland. Lasst mir also was von eurer köstlichen Currywurst übrig.