Interview Sprecherin Nora Jokhosha im Interview

Ich in drei Worten:

herzlich, kommunikativ, natürlich

Wie kamst du dazu, Sychronsprecherin zu werden?

Ich habe damals neben meinem Theaterengagement am Staatstheater Wiesbaden schon angefangen regelmäßig als Sprecherin zu arbeiten. Der Traum als Synchronsprecherin zuarbeiten war natürlich auch schon da und ich bewarb mich bei einem Synchronstudio in der Gegend mit meinen Stimmproben. Dort bekam ich dann die Chance und wurde zum Casting eingeladen. Ich war sehr aufgeregt, weil es doch was Anderes war und man soviel beachten musste. Es klappte aber und ich bekam meine erste große Rolle. Ich durfte danach dort noch viel in den nächsten Jahren synchronisieren und lernen. Irgendwann bewarb ich mich dann auch in Köln bei Synchronstudios, sprach dort regelmäßig und zog 2014 schließlich nach Berlin und hatte das Glück auch dort als Synchronsprecherin Fuß zu fassen. Ich brauchte ein bisschen Beharrlichkeit, Glück, Talent und die Liebe zu diesem Beruf.

Was magst du besonders gern an deinem Job?

Die Vielseitigkeit. Ich habe eigentlich fast jeden Tag einen anderen Job, vom Hörbuch, zu Hörspiel, Synchron, Voice -Over, Imagefilm etc. oder ich drehe oder manchmal habe ich auch Livehörspiele. Da ist also immer eine schöne Abwechslung geboten und es wird fast nie langweilig. Denn nicht nur die Jobs sind verschieden, sondern auch die Auftraggeber und die Menschen mit denen ich zusammen arbeiten darf.

Nora Jokhosha
Quelle: Nora Jokhosha

Du bist auch Schauspielerin. Aus welchen Filmen und Serien kennen wir dich? :

What a man, Tiere bis unters Dach, Rosamunde Pilcher oder auch Die jungen Ärzte und vieles mehr.

Gibt es eine Szene aus dem Hörbuch Liebe und andere dumme Ideen, die dir besonders im Kopf geblieben ist?

Ich mochte besonders die Kennlernszene von Hanna und Coop, sehr amüsant geschrieben und bezeichnend für alles was folgt.

Welchen Charakter aus Liebe und andere dumme Ideen hast du am liebsten eingesprochen?

Ich habe am liebsten Hanna eingesprochen. Eine natürliche, schlagfertige und freche junge Frau, die aber auch ihre Selbstzweifel und Ängste mit sich bringt. Man mag sie einfach.

Kann jede/r Synchronsprecher*in werden? Hast du einen Tipp für Berufseinsteiger*innen?

Gefühle und Emotionen glaubhaft nur durch die Stimme zu transportieren, bedarf viel Mut, Ehrlichkeit und Einfühlungsvermögen. Man schlüpft in die Rollen verschiedenster Charaktere und hat nur seine Stimme als einzigstes Mittel. Schauspielerische Erfahrung wäre da von sehr großem Vorteil. Man nennt es ja auch Synchronschauspiel. Viele meiner Kollegen /innen haben wie ich ein Schauspielstudium abgeschlossen. Ich glaube es ist sonst auch schwer überhaupt einen Fuß in diese Branche reinzubekommen oder man hat Kontakte ;)

Welchen Roman würdest du am liebsten Mal einsprechen?

Brief einer Unbekannten von Stefan Zweig

Welches Hörbuch hast du zuletzt gehört?

Madame Piaf und das Lied der Liebe von Michelle Marly gelesen von Tessa Mittelstädt

Welches Buch liegt aktuell auf deinem Nachttisch?

Wir auf der anderen Seite von Annika Decker