Du gibst dem Thriller Das letzte Spiel von Gero Pfeiffer deine Stimme. Was hat dir am besten an der Geschichte gefallen?
Der Grundton der Erzählung. Ich liebe Geschichten, die sich langsam entfalten und mich nach und nach in einen Strom hineinziehen. Die Stimmung des Romans kam mir beim ersten Lesen wie ein heraufziehendes Sommergewitter vor. Da denkt man sich anfangs wie schön doch die Sonne lacht und plötzlich bricht es über einem herein. Das spielt sich hier auf überschaubarem Raum ab, das kleine Bad Grünau in der schwülen Sommerhitze, und in der Psyche der Figuren geht es hoch her.
Der Protagonist ist ein vielschichtiger Charakter, der am Anfang der Geschichte ein scheinbar perfektes Leben führt – doch der Schein trügt. Wie hast du dich darauf vorbereitet?
Ich versuche bei den Figuren, die ich spreche, irgendwo einen Ankerpunkt in mir selbst zu finden. Also wenn da ein rachsüchtiger Herrscher sein Unwesen treibt, ist meine Überlegung, wann ich selbst schon auf Rache aus war und wie sich das angefühlt hat. Das funktioniert nicht bei allen Themen gleich gut, aber oft reicht es, wenn ich zumindest einen Punkt finde, durch den ich mich der Figur nahe fühlen kann. Bei Philipp in dieser Geschichte konnte ich viel mit seiner inneren Unruhe anfangen und versuche das dann beim Sprechen zu fühlen.
Gibt es eine Szene in dem Hörbuch, die dir besonders im Kopf geblieben ist?
Mehrere aber über die könnte ich ohne große Spoiler jetzt nichts sagen. Generell waren es die Szenen, die ohne große Action daherkommen und bei mir eher in Zeitlupe ablaufen. Etwa wenn Philipp plötzlich ein neuer, alles verändernder Gedanke kommt oder die Szene ganz am Schluss, in der endlich die Maske fällt.