InterviewAutorin Karin Koenicke im Interview über ihre romantische Komödie
Worum geht es in deinem Hörbuch Never Ever, Mr. President? Es geht um Jacky, eine freiheitsliebende Hummerzüchterin aus Maine, die stinksauer ist. Auf ihrer Farm fand eine Wahl-Veranstaltung statt, dabei ließ sich Devon Hennelly, der Präsidentschafts-Kandidat, von ihrem Lieblingshummer in den Finger zwicken. Und urplötzlich ist Jacky als First Lady im Gespräch!
Wie bist du auf die Idee für das Hörbuch gekommen? Mir hat das Thema „freiheitsliebende Frau“ gut gefallen. Sicher deshalb, weil dieser Drang auch in mir steckt. Da habe ich nach einer Situation gesucht, in der eine moderne, westliche Frau sich „unterordnen“ muss, obwohl sie das nicht will. Und heraus kam die Idee, was eigentlich wäre, wenn man unfreiwillig zur First Lady gemacht werden soll. So ein Leben im Weißen Haus ist ja ein echtes Gefängnis!
Warst du schon einmal in Amerika, bzw. in Maine? Ja, ich war sogar 6 mal in den USA, habe teilweise bei Freunden gewohnt. Es ist sehr spannend, das Land mal nicht als Tourist zu sehen, sondern im Familienleben dabei zu sein. Sogar auf ein Rodeo wurde ich mitgenommen, weil der Schwiegersohn ein Teilnehmer war. Völlig andere Welt!
Welche Eigenschaft gefällt dir an Jacky am besten? Ich schreibe gern Frauen, die sich durchsetzen können. Die sich nicht im Taumel der „Liebe auf den ersten Blick“ einem Mann an den Hals werfen, sondern sich selbst etwas aufbauen wollen und den Mann durchaus kritisch betrachten. Der Kerl ist nicht einfach nur „heiß“ und alle Frauen schmelzen dahin, sondern er muss sich anstrengen, seine Herzdame für sich zu gewinnen!
Was ist dir wichtig bei deinen Figuren? Meine Figuren müssen immer eine Entwicklung durchlaufen. Sie sind am Ende eines Romans anders als am Anfang, sie müssen durch viele Lernschritte, sind hin- und hergerissen, erleben eine Katastrophe – um sich am Ende an den eigenen Haaren herauszuziehen. Ich liebe aktive Figuren. Und das Schreiben der Katastrophe macht mir extrem viel Spaß. Was immer das über mich aussagt, lach…
Wird es eine Fortsetzung geben? Es wird keine Fortsetzung in Maine geben, aber ich bleibe meinem Stil treu, unterschiedliche Paare „aufeinander zu hetzen“. In fast allen Romanen von mir dauert es eine ganze Weile, bis Mann und Frau merken, dass sie vielleicht doch recht gut zueinander passen. Ich mag es einfach, wenn erst mal ordentlich die Fetzen fliegen.
Was reizt dich daran, romantische Komödien zu schreiben? Die Liebe ist immer ein spannendes Thema! Insbesondere wenn ganz unterschiedliche Figuren aufeinandertreffen, die sich vielleicht anfangs gar nicht leiden können. Sowas liebe ich! Außerdem schreibe ich wahnsinnig gerne skurrile Nebenfiguren, da kann ich meinen Humor richtig ausleben. Da kommen dann Sachen raus wie der verfressene Haustier-Hummer Hannibal oder die schrägen Dialoge der Wahlkampfleiter am Anfang jedes Kapitels.
Reisen ist eine Leidenschaft von Autorin Karin Koenicke
