Interview Ilona Einwohlt im Gespräch zu Roman über junge Liebe

 

Worum geht es in deinem Buch Was von uns bleibt?

Es geht um die eigensinnige Eliza, die um ihre verstorbene Mutter trauert, nicht weiß, wohin mit all ihren Gefühlen und Gedanken. Sie tröstet sich mit ONS und zu viel Gin – und ihre Musik. In dieser Situation lernt sie den geheimnisvollen Nick kennen, der sie auf besondere Weise anzieht, sie hat das Gefühl, als hätte sie ihn schon immer gekannt. Die beiden werden ein Paar, Eliza liebt wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Als sie durch einen Zufall herausfindet, dass er ein Spenderkind ist, stellt das ihre Liebe auf die Probe. Dass Nick eine Art Waise ist, wurzellos und haltlos, spiegelt ihr ihre eigene Situation. Und dann findet sie auf mysteriöse Weise Nachrichten von ihrer Mutter, die ihr Familienleben plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

 

Dein Lieblingszitat aus deinem Buch:

„Wir sind Teil eines großen Ganzen, verbunden durch unsere Gefühle und Energien in Raum und Zeit, Herzensnähe, die wir empfinden, wenn wir unsere Seele öffnen, unser Gegenüber einladen und uns verbinden, egal, ob Mann oder Frau, Mutter und Kind, Nick oder Vincent. Dann werden wir eins in der Musik, die göttlich ist. Wie in Gedichten. Wie in der Liebe.“

 

Ilona Einwohlt Portrait
© Max Kowallik

Musik ist ein Leitmotiv in deinem Buch. Was hat es damit auf sich?

Musik bedeutet mir viel! Ich selbst habe jahrelange Querflöte gespielt, auch das Mozart-Stück, um das es in meinem Buch geht. Ich spreche also aus Erfahrung … Musik ist wie Sprache etwas Göttliches, etwas, das man hören, spüren, fühlen, im Herzen verstehen muss. Musik spiegelt Gefühle, trägt das Innere nach Außen, dass ist wie beim Schreiben. Und ich höre Musik immer voll und ganz, für mich ist Musik, die nur leise im Hintergrund dudelt, überaus anstrengend, egal, ob Klassik oder Pop. Entweder höre ich sie richtig oder gar nicht. Radio geht.

 

Du schreibst hauptsächlich für Mädchen und junge Frauen. Was machst du, um dich in die Zielgruppe (Bedürfnis, Trends usw.) hineinzuversetzen?

Ganz ehrlich: Nichts. Um aktuell zu bleiben, suche ich den aktiven Austausch, lese und informiere mich in Zeitungen, Büchern, den sozialen Medien und natürlich im echten Leben. Ich bin immer in Bewegung, immer auf der Suche nach Veränderung, nach Neuem.

 

Wie kommst du auf die Ideen für deine Bücher und Geschichten?

Manchmal sind sie einfach da. Wie bei Eliza, wo mich die Fragen. Wo kommen wir her? Was bleibt von uns? so sehr beschäftigt hat, dass ich einen Roman schreiben musste. Als ich dann einen Artikel über Spenderkinder las, war klar, dass ich das verbinden muss. Denn viele Spenderkinder leiden darunter nicht zu wissen, wer ihre leiblichen Eltern sind.

Wenn ich Nachdenken muss und mir partout nichts einfällt, setze ich mich gerne in die Bahn, bewaffnet mit Block und Stift. Beim Rausgucken aus dem Fenster auf die vorbeirauschende Landschaft sind bis jetzt immer noch die besten Ideen entstanden …

 

Ilona Einwohlt Bild Garten

Was liebst du an deinem Beruf als Autorin?

Meine Freiheit, meinen Tagesablauf so zu planen und zu gestalten, dass er zu mir passt und nicht umgekehrt. Und dass ich meine Ideen und Gedanken zu einer Geschichte flechte, sie mit anderen teilen kann.

 

Welche Genres liest du privat am liebsten?

Wissbegierig wie ich bin: Sach- und Philosophiebücher, wenn es die Zeit erlaubt Romane von Boyle, Ferrante, Duve …

 

Was von uns bleibt ist voller Spannung und versteckter Hinweise. Könntest du dir auch vorstellen einen Kriminalroman zu schreiben?

Ja, unbedingt. Ein Psychokrimi muss es sein.

 

Kannst du schon verraten über welche nächsten Projekte wir uns  von dir freuen dürfen?

Sehr gerne. Im April 2020 erscheint mein Belletristik-Debüt bei Harper Collins, Mohnschwestern, ein Frauenschicksal in der Nazi-Zeit, das auf besondere Weise mit der Gegenwart verbunden ist. Aktuell arbeite ich an einem neuen Jugendroman zum Thema Cybermobbing für den Arena-Verlag.