Interview Björn Berenz im Interview über seinen neuen Roman Superloser

Worum geht es in deinem Buch Superloser?

Jonas hat sein Leben der Kunst verschrieben und träumt davon als Künstler auf eigenen Beinen zu stehen. Doch das gelingt ihm nicht. Eigentlich gelingt ihm gar nichts. Weder im Job noch in der Liebe. Im Grunde ist er überhaupt nicht für dieses Leben geschaffen. Gleich zu Beginn der Geschichte ist er so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen will. Und selbst das geht gründlich in die Hose. Anstatt sich seines zu nehmen, rettet er das Leben eines anderen. Entsprechend frustriert geht er nach Hause und wacht am nächsten Morgen mit einem Heiligenschein über dem Kopf auf. Dabei ist er weder ein Heiliger noch hat er besondere Kräfte. Bloß seine Mitmenschen reagieren mit einem Mal anders auf ihn. Seine Flamme himmelt ihn an, er ist schlagartig erfolgreich im Job und sogar der Papst will eine Audienz von ihm. Doch schnell merkt Jonas, dass sie alle gar nicht an ihm interessiert sind, sondern nur an diesem Heiligenschein. Von da an stellt sich für ihn die Frage, wie man diesen verdammten Heiligenschein wieder los wird. Zumal es einen rechtmäßigen Besitzer gibt, der ihn zurückhaben will …

 

Mit diesem Buch gehst du auf komplexe Themen mit Humor ein. Welche Message hat Superloser für deine Leserschaft?

Dass man noch lange kein Heiliger sein muss, um Gutes zu bewirken. Schon gar nicht sollte man sich von Äußerlichkeiten blenden lassen. Und ganz nebenbei verarbeite ich noch die Kuriositäten mancher Weltregionen.

 

Wie würdest du den Protagonisten Jonas in wenigen Worten beschreiben?

Jung, dynamisch und erfolglos. Er ist hoffnungslos verliebt in die falsche Frau und hat das Herz am rechten Fleck.

 

Was war deine Inspirationsquelle und wie lange hast du an der Geschichte geschrieben?

Die Idee ist mir beim Autofahren gekommen, weil mich die Sonne so arg geblendet hat, dass selbst der Sichtschutz nichts mehr ausrichtete. Zu dem Gedanken wie das wohl mit einem Heiligenschein wäre, der seinen Träger womöglich die ganze Zeit über blendet, war es dann nicht mehr weit. Weitaus schwieriger war es, eine schlüssige Geschichte zu der Grundidee zu stricken.

 

Du hast schon einige Romane veröffentlicht in verschiedenen Genres. Was reizt dich besonders an Komödien, in denen dramatische Figuren in noch dramatischere Situation schlittern?

Vielleicht, weil das Leben selbst oftmals so schräg daherkommt. Außerdem lässt sich das Leben mit Humor viel leichter ertragen. Ich mag es auch sehr, wenn schräge Situation noch schräger werden und man dann einfach gar nicht mehr anders kann als sie mit Humor zu nehmen.

 

Glaubst du an Himmel/Hölle oder an eine höhere Macht?

Ich bin Atheist, aber ich glaube an Außerirdische.

 

Wenn du wählen könntest, welche fiktive Figur würdest du gerne einen Tag lang sein?

Han Solo hinter dem Steuer des Millennium Falcon. Fiktiv genug? :-)

 

Arbeitest du derzeit an einem neuen Projekt, von dem du uns erzählen möchtest?

Gerade arbeite ich an einem Schweden-Krimi mit dem Namen Knäcketod. Auch er wird schräge Figuren haben, die sich in reichlich aberwitzigen Situationen wiederfinden werden. Das Buch erscheint im Sommer 2023 bei Blanvalet.

 

Hast du ein Lieblingsbuch? Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Jede Menge sogar! Allerdings lege ich mich auf kein bestimmtes Genre fest. Das letzte Buch, das mich so richtig gefesselt hat, war Der Astronaut von Andy Weir. Eine höllisch ernste Ausgangssituation, jedoch gepaart mit tollem unterschwelligem Humor. Großartig! Ansonsten natürlich alles von Stephen King. Ohne ihn hätte ich als Teenager niemals den Zugang zu Büchern gefunden.