Interview Matthias Ernst im Interview zu seinem neuen Thriller

Worum geht es in deinem Buch Die Headhunterin?

Die international erfolgreiche Recruiterin Rebecca Williams hat ein gewaltiges Problem: Sie soll für den Londoner Unterweltsboss Tony Bricks einen Verräter in den eigenen Reihen enttarnen. Dumm nur, dass ausgerechnet der von ihr für den gehobenen Polizeidienst empfohlene Constable Omar Sharif auf ihre Spur gerät.

 

Wie würdest du deine Protagonistin Rebecca Williams in 3 Sätzen beschreiben?

Rebecca ist zielstrebig. Sie ist klar strukturiert. Und sie ist extrem anpassungsfähig.

 

Du hast bereits zwei weitere Krimis in einem ähnlichen Setting geschrieben, was fasziniert dich am meisten an der Zusammenarbeit von Polizei und externen Experten?

Am faszinierendsten finde ich die wohl unvermeidlichen Reibereien, die entstehen, wenn sich die Polizeibeamtinnen oder auch die Expertinnen von der jeweils anderen Seite in ihrer Kompetenz beschnitten fühlen. Produktiv kann eine derartige Zusammenarbeit nur werden, wenn jede Partei über ihren Schatten springt und das eigene Ego zurückstellt. Diese Konflikte bieten viel Material für unvorhergesehene Entwicklungen und Twists, die einen Thriller bereichern können.

 

Wenn Die Headhunterin verfilmt werden würde, wen würdest du als Rebecca und Omar casten?

Für Rebecca würde ich bei Rosamunde Pike anfragen, Omar würde ich am liebsten mit einem wieder etwas verjüngten Kunal Nayyar besetzen.

 

Wie kamst du darauf, dich mit Korruption bei der Polizei auseinanderzusetzen?

Bei meinen Recherchen zur Londoner Unterwelt bin ich auf das Buch „Bent Coppers“ von Graeme McLagan gestoßen. Ich war überrascht, herauszufinden, dass Korruption für Scotland Yard ein enormes Problem darstellt. Die Frage, warum ein Cop sich bestechen lässt und wie er mit seinen gespaltenen Loyalitäten umgeht, legt die grundlegendsten Motive einer Person offen. Für mich als Autor ist das eine wunderbare Möglichkeit, vielschichtige Figuren in den Thriller einzubauen.

 

Warst du schon mal in London?

Klar, schon mehrfach und leider sind seit meinem letzten Besuch schon acht Jahre vergangen.

 

Wie sieht dein Schreiballtag aus?

Da ich tagsüber als Psychologe in der Frühförderung mit Vorschulkindern arbeite, schreibe bzw. diktiere ich meine Texte in den Abendstunden. Meistens wechseln sich dann intensive Schreibzeiten, in denen ich innerhalb von drei Wochen einen ganzen Roman schreibe mit ruhigeren Phasen ab, in denen ich recherchiere oder überarbeite.