Interview Angelika Süss im Interview über ihren neuen Roman Echte Rockstars küsst man nicht

Worum geht es in deinem Buch Echte Rockstars küsst man nicht?

Um Karo, die im finnischen Lappland zusammen mit ihrem besten Freund Basti einen gemütlichen Weihnachtsurlaub verbringen möchte. Und um Lauri, der als Klischee-Rockstar schlechthin, in seiner Heimat Ruhe und Zeit zum Nachdenken sucht. Die beiden begegnen einander im Schnee, der sie an einer Flucht hindert und plötzlich knistert nicht mehr nur das Kaminfeuer. Es herrscht regelrecht Brandgefahr, nicht nur im übertragenen Sinne. Beide haben mehr Gemeinsamkeiten als anfangs gedacht und unter glitzernden Eiszapfen, knarzendem Schnee und der euphorischen Urlaubsstimmung, wagen sie einen Flirt mit unbekanntem Ende.

 

 

Gibt es einen Trope, der die Beziehung zwischen Karo und Lauri am besten beschreibt?

Im weitesten Sinne vermutlich Enemies-to-lovers, wobei ich das ganze eher als Wohlfühl-Urlaubslektüre bezeichnen würde. Es gibt viele tolle winterliche Kulissen, einige Fettnäpfchen und eine große Portion Herzklopfen. Schräge Situationskomik sind üblich in meinen Geschichten und ich liebe es dabei selbst zu schmunzeln.

 

 

Ist dies dein letztes Buch in der Rockstars zum Verlieben – Reihe und wenn ja, wie fühlt es sich an diese Welt und deine Charaktere zu verlassen?

Ideen sind da, Rockstars kann man in soviele herrliche Situationen packen. Am Ende liegt es an euch liebe Leserinnen und Leser. Und dem Verlag natürlich. Wenn ihr weiterhin lustige Rockstars im finnischen Lebensraum lesen wollt, kann ich mir durchaus mehr vorstellen.

Die Charaktere zu verlassen, fällt mir am Ende jeder Geschichte überraschend leicht, da ich ihnen fast immer  ein rundes Ende schenke. Außerdem tauchen die Protagonisten ab und zu in den Folgebänden auf, wo man doch ein bisschen über ihr Schicksal erfährt.

 

 

Bekommen die Paare aus den vorherigen Bänden einen Gastauftritt in Echte Rockstars küsst man nicht?

Es ist ein großes Cometogether, und hatte ich anfangs Bedenken, dass es zuviel wird, so freue ich mich jetzt um so mehr. Sollte das ein Abschluss sein, haben doch viele nochmal einen Auftritt bekommen. Besonders für einen freue ich mich, aber für wen und warum verrate ich nicht. 

 

Eingeschneit in einem Hotel: was hat dich zu diesem Setting inspiriert und wie würdest du deine Zeit verbringen, wenn du eingeschneit wärst?

Tatsächlich die Nachrichten. Es gab mal eine Skihütte die wirklich einige Tage komplett abgeschottet war und die Idee fand ich witzig. Außerdem schreibe ich einfach sehr gerne kalte, verschneite Geschichten. Ich würde eingeschneit viel lesen, schlafen und Candycrush spielen. (Vorausgesetzt es gibt kein wlan, dann wäre ein Serienmarathon meine Wunschvorstellung)

 

 

Inwieweit erkennst du dich in deiner Hauptprotagonistin Karo wieder?

Also wenn Karo und ich eins gemeinsam haben, dann unsere Unfähigkeit und Unwissenheit was social media betrifft. Ich stelle mich dabei sehr plump an und die eine oder andere Geschichte, die im Buch vorkommt, mag realistische Vorbilder gehabt haben. (Wie übrigens viele Situationen, für die ich schon mal ein „das ist doch unrealistisch“ geerntet hatte. Sie sind trotzdem so passiert :D)

Ansonsten habe ich mich bemüht jedem meiner Charaktere immer eine kleine Ecke zu geben und gleichzeitig menschlich facettenreich zu halten. Ich wollte, dass sich fast jeder im einen oder andere Zug erkennt.

 

Verbindet dich etwas Persönliches mit der Musikbranche?

Musik war immer ein Teil meines Lebens. Live Konzerte und Bands allerdings erst seit wenigen Jahren. Ich mag Livekonzerte, aber Menschenmassen weniger. Das Warten, der Trubel, die WC Schlange. Ein Drama! Ich habe aber gelernt, mit den richtigen Menschen wird ein Konzert zu einem Erlebnis, welches nicht immer von der Band abhängig ist, die auf der Bühne steht. (Den Urlaubstag danach brauche ich trotzdem.)

 

Was war für dich das beste Konzert auf dem du bis jetzt warst?

Das ist schwierig. Es gab ein erstes großes Konzert in Hannover, dessen Ausmaße meine Vorstellungskraft gesprengt hatte. Es gab kleine Clubkonzerte, wo man mit den Künstlern nachher an der Bar plaudern konnte und es gab Konzerte weit weg, bis nach Schweden, die mich geprägt haben. Ein besonders lustiger Moment war, als wir Ziegenzettel hochhielten oder der Sänger unsere Fahne vorgelesen hatte, was ihn darauf eher verwirrt und amüsiert wirken ließ. Ein Plec fand unbemerkt seinen Weg in meinen BH und das waren glaube ich nicht die seltsamsten Momente 

 

Hast du schon ein neues Schreibprojekt? Wenn ja, kannst du uns verraten, welches Genre wir erwarten dürfen?

Ich habe noch ein bisschen was in der Schublade. Irgendwann möchte ich auch mal in die Fantasyschiene gehen, weil ich das einfach wahnsinnig liebe. Die humorvolle Paarfindung lässt mich jedoch auch nicht los und ich habe in den letzten Jahren gelernt: sag niemals nie.