So wählst du die beste Schriftart für dein Buch 13. März 2020

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Nein, es muss keine Wissenschaft sein, die besten Schriftarten für dein Buch auszuwählen. Nicht, wenn du ein paar Dinge berücksichtigst. Daher im Folgenden kurz ein paar Tipps, welche Schriftarten für den Text aber auch für die Überschriften bzw. den Titel interessant sind.

Immer geht es bei Schriftarten natürlich um den Seh- bzw. Lesekomfort, den deine Leser erleben, wenn sie über einen längeren Zeitraum lesen. Die Lesbarkeit hängt natürlich davon ab, wie leicht ein Buchstabe von einem anderen unterschieden werden kann. Daher sind der Abstand zwischen den Buchstaben, Höhe und Dicke der Buchstaben sowie die Größe der Serifen ein Thema.

Generell gilt: Serifenschriften verbessern die Lesbarkeit und sind schon aus diesem Grund für den Hauptteil deines Buches vorzuziehen. Die „Serife“, das ist der dekorative Strich, der jedes Ende eines Buchstabens beendet (wie z. B. bei der Schriftart Times Roman). Es ist dieser Strich, der das Auge des Lesers von Buchstabe zu Buchstabe führt. Serifen ziehen einen Text zusammen, das erleichtert es dem Auge, lange Textpassagen schneller zu lesen.
Wichtig für die Schriftwahl: Für welches Genre steht dein Buch, was soll der Leser fühlen? Dein Buch sollte ja nicht nur lesbar sein, sondern auch zum Lesen einladen. Abhängig von Genre und Thema des Buches können Schriften unterschiedlichste Botschaften überbringen – von mysteriös bis romantisch, über fröhlich, transformativ, geschäftsmäßig und mehr.


Die besten Schriftarten für Textkörper

Zu den beliebtesten Schriftarten gehört die freundliche und herzliche Caslon mit mehreren Ablegern, Versionen und Interpretationen. Bei Verwendung in Textkörpern wirkt diese Schriftart einladend, verursacht (im besten Sinne) ein Gefühl menschlicher Berührung, Wärme und Vertrautheit. Caslon ist also eine gute Wahl für historische Romane und eben immer dann, wenn ein solides und verlässliches Gefühl hervorgerufen werden soll. Auch empfehlenswert, wenn man diese Wirkung beabsichtigt: Garamond, Jenson, Minion oder Palatino.


Die besten Schriftarten für Überschriften, Kapiteltitel und Titel


Auch wenn serifenlose Schriftarten eher für Titel und Überschriften verwendet werden sollten – du musst nicht nur serifenlose Schriftarten verwenden! Du hast einen ordentlichen Spielraum. Für Überschriften kannst du aus einer ganzen Reihe serifenloser Schriftarten wählen. Manchmal hat sogar eine Serifenschrift eine ergänzende serifenlose Schrift. Dann passt alles wunderbar zusammen.
Für Kapitelüberschriften und Titel gilt: Solange lesbar, ist alles erlaubt! Skriptschriften sind meist zu dekorativ, um gelesen werden zu können. Halten dich auch von Schriftarten fern, die gerne als „Klischees“ bezeichnet werden, also sowas wie Comic Sans oder Papyrus. Wähle eine Schriftart, die mindestens halb fett ist, damit sie etwas hervorsticht. 


So wählst du (d)eine Schriftart aus

Berücksichtige die Botschaft und die Tonalität deines Buches. Erstelle einige Beispielseiten mit jeweils einer anderen Schriftart und lass das Ganze auf dich wirken. Was gefällt dir? Wichtig: Wähle nicht zu viele Schriften. Halte dich am besten an eine Schriftfamilie, d. h. eine Hauptschrift für den Textkörper, eine fett- oder halbfette und eine kursive Version sowie eine serifenlose für Titel. Schriftarten können teuer sein – möchtest du Schriftarten vergleichen, bietet dir die Website MyFonts.com eine gute Übersicht. Schriftarten lassen sich nämlich dort vor dem Kauf testen.

 

Tipps zum Selbstformatieren deines Buches

Vermeide unbedingt das Herunterladen kostenloser Schriftarten. Du setzt deinen Computer möglicherweise Viren aus und legal ist es meist auch nicht. Rechtmäßig kostenlose Schriftarten, wie du sie beispielsweise über Google bekommst, sind für Websites und andere digitale Anwendungen gedacht – nicht aber für Bücher. Diese Web-Schriftarten sind qualitativ zumindest für den Druck nicht optimal.

Achtung: Du musst immer die gesamte Schriftfamilie erwerben, um auf Fett- und Kursivschrift zugreifen zu können. In Word kannst du zwar jede Textzeile nach Belieben fett oder unterstrichen darstellen. Verwendest du aber eine Software, die speziell für Druckdesign ausgelegt ist, wie z. B. Adobe InDesign, sieht das anders aus. Jede Version der Schriftart – von hell, normal, halb fett, fett bis schwarz – ist physikalisch eine andere Schriftart. Wenn du also die fett gedruckte Version einer Schriftart nicht kaufst, kannst du auch nichts in fett schreiben!

Du fragst dich jetzt vielleicht, was gegen eine Nutzung von Word spricht? Da gibt es doch so viele mitgelieferte Schriften wie Times New Roman, Arial, Helvetica, Calibri oder Cambria. Die kosten nicht einmal extra was. Das geht natürlich: Solltest du vorhaben, dein Buch in Word zu formatieren, beachte aber auf jeden Fall die Grundregeln für die Auswahl einer Serifenschrift für den Textkörper und einer serifenlosen Schriftart für Überschriften und Titel. Empfehlen würde ich das allerdings nicht.

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