Schreibtipp #1 – Wer ist eigentlich meine Zielgruppe? 17. April 2023

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Ich schreibe jetzt ein Buch – eigentlich klingt der Job von Autor:innen ziemlich einfach, oder? Tatsächlich ist dem nicht so, denn mit einfach ein Buch schreiben ist es ja leider nicht getan. Es gibt so viele Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte. Fragen, die wichtig für den Aufbau der Story sind, müssen geklärt und dementsprechend recherchiert werden. Und selbst wenn die Recherche über den Inhalt abgeschlossen ist, ist die Planung noch lange nicht vorbei.

Um euch eine kleine Starthilfe zu geben, haben wir uns etwas Besonderes überlegt: Eine Artikel-Reihe mit den hilfreichsten Tipps, um euer Buch zu schreiben. Bevor es aber direkt ans Schreiben geht, wollen wir die Frage klären, für wen ich eigentlich schreibe? Dass jeder euer Buch liest, wird leider kaum möglich sein. Immerhin unterscheiden sich die Lese-Geschmäcker in mehrfacher Hinsicht. Zum einen geht es da um das Alter der Zielgruppe. Sprichst du eher die jüngeren Leser:innen an, oder die älteren? Was aber unterscheidet die Altersklassen? Wie sehen eigentlich deren Interessen aus und kannst du sie mit deiner Geschichte abholen? Diese Fragen zu klären, ist wohl das Wichtigste, um mit deinem Buch (durch) zu starten.

Welches Lesealter spreche ich an?

Wenn du dir als Autor:in sicher bist, welche Altersklasse du ansprechen möchtest, dann denke einmal darüber nach, welche Themen diese Zielgruppe derzeit umgibt. Dabei sollte das Ganze möglichst realitätsnahe gehalten werden.

Beispiel: Wenn du für Leser:innen zwischen 20 und 30 Jahren schreibst, wirst du dich sicherlich nicht mit Themen auseinandersetzen, die mit der Rente zu tun haben. Oder andersherum wird sich eine 80-jährige Dame nicht mit den sozialen Medien umgeben.

Hier ist also wichtig, dass du schaust, was gerade die Zielgruppen bewegt. Bei den jüngeren Leser:innen kann es sich gut um Themen der Selbstfindung handeln. Ein Neuanfang vielleicht. Oder die Orientierung nach einem Studium. Das Thema Arbeit, die erste große Liebe – vielleicht auch schon eine gescheiterte Ehe und das Bereisen der Welt, sind Dinge, womit sich deine Leser:innen also gut identifizieren können.

Wo tummelt sich meine Zielgruppe?

Wenn du wissen möchtest, wie die einzelnen Zielgruppen über bestimmte Themen denken, dann lohnt sich ein Blick auf Plattformen wie beispielsweise Lovelybooks. Gerade bei solchen Community-Foren bist du den Leser:innen ganz nahe und kannst dich durch die ausführlichen Rezensionen scrollen. Schau dir positive, sowie negative Kommentare an, denn so hast du den besten Lerneffekt. Wünschen sich die Leser:innen oftmals mehr Tiefgang, dann weißt du, dass sie oberflächliche Handlungen eher meiden. Gehe in deiner Geschichte also auf die Gefühle und Gedanken deiner Protagonist:innen ein. Oder loben Rezensent:innen bestimmte Orte in den Büchern, dann weißt du, dass du dich mit dem Beschreiben von Orten unbedingt vertraut machen solltest. Achte hierbei dringend auf die wichtige Regel: Show – don't tell!

Welche Zielgruppe bist du eigentlich selbst?

Hast du einmal dein eigenes Leseverhalten genauer analysiert? Wenn du selbst viel liest, dann stellst du vielleicht sogar die perfekte Zielgruppe für dich selbst dar. Wie heißt es so schön? Schreibe das, was du gerne lesen möchtest.
Das kann dir wunderbar helfen deine Geschichte und die Vorstellung davon genauer unter die Lupe zu nehmen. Du liebst Wohlfühl-Romane mit traumhaftem Setting in Cornwall? Perfekt! Jetzt gehst du zum nächsten Schritt und schaust, was der Buchmarkt so hergibt. Siehe dir Klappentexte zu den Werken mit eben diesen Merkmalen an und lerne daraus, was gerade die Leser:innen interessiert. Wenn du dir die Bestsellerlisten – beispielsweise auf Amazon – anschaust, dann kannst du dir sicher sein, dass die Inhalte gerade das sind, was die Leser:innen lesen wollen.

Genauso verhält es sich auch mit den anderen Genres. Wenn du eher der Krimifan bist, dann gehe mal tief in dich. Was reizt dich daran? Ist es eher der „Thrill“, der einem unter die Haut geht, oder liebst du das raue Nordsee-Setting? Auch hier hast du unzählige Möglichkeiten zu schauen, was derzeit beliebt ist. Wirf auch einen Blick in die Subgenres, denn ein Liebesroman ist nicht gleich Liebesroman, das Gleiche gilt für Krimis.

Wenn du dich für Liebesromane begeisterst, stelle dir auch hier die Frage was daran dich anspricht. Die Lovestory, die Entwicklung der Charaktere, die Ortschaft, oder der Konflikt, mit denen sich die Protagonisten auseinandersetzen müssen? Vielleicht magst du ja auch das gewisse Prickeln, also nimm dir unbedingt die Subgenres vor wie beispielsweise Romance Suspense mit einem attraktiven aber unnahbaren Helden oder Dark Romance-Romane. (Spoiler: Auf diese Themen werden wir noch in den nächsten Artikeln genauer eingehen ;))