Warum sind Küstenkrimis so beliebt? 6. Juli 2022

Ostsee
Quelle: Piotr Majcher/unsplash.com

Weiße Strände, salziger Wind, der Duft von Meer in der Luft und endlose schilfbewachsene Dünen. In Deutschland gibt es diese Kulisse nicht nur als Urlaubsziel, sondern auch als Spielort für so manchen mitreißenden Küstenkrimi. Aber was genau macht diese Art von Krimis so beliebt und interessant für Krimiliebhaber:innen?

Die Kulisse

Wie der Name schon sagt, spielt sich die Handlung an sämtlichen Küsten ab, die Deutschland zu bieten hat. Ob es nun die Nord- oder die Ostseeküste am Festland ist, oder Inseln wie Sylt oder Langeoog. Die Küstenregionen nehmen kein Ende und so ist es auch mit den Krimis. Auch wenn sich die Geschichten rund um einen Kriminalfall in Spannung, Humor, Zeit oder Brutalität unterscheiden – eines haben Küstenkrimis alle gemeinsam: Sie spielen am Meer, an verlassenen Stränden, oder auf einsamen Inseln. Die Kulisse ist dabei eine Mischung aus Urlaubsfeeling und Nervenkitzel.

Vor allem Inseln machen es durch ihre scheinbare Isolation und Idylle noch spannender einen Mordfall zu lösen. Neben der Einsamkeit der Inselkulisse ist auch das Meer etwas, was die Stimmung der Küstenkrimis so besonders macht. Das Meer im Norden ist durch das Klima oft rau und stürmisch, was die Umgebung geheimnisvoll und düster erscheinen lässt. Das macht das Lösen grausamer Fälle noch interessanter.

Urlaubsziel oder Ort für einen Mord?

Die Orte, an denen die Krimis spielen sind nicht nur wunderschön, es sind auch Orte, an denen ein Mord fast unmöglich erscheint. Das liegt wahrscheinlich am norddeutschen Charme der Gemütlichkeit, der einen Kriminalfall auf beispielsweise Langeoog umso überraschender macht.

Einen Küstenkrimi kann man in jeder Situation lesen. Vor allem aber im Alltagsstress, in dem man sich oft einfach in den Norden ans Meer träumen und nebenbei noch einen spannenden Kriminalfall verfolgen möchte. Auch die Autorin Monika Detering sagt in einem Interview: „Wenn ich als ‚Spielort' die Nordsee oder die Ostsee nehme, versetze ich mich intensiv in jene Zeiten, in denen ich auf den Inseln war. Dann tauchen Bilder und Ereignisse auf, Figuren, die Sprache und die Gerüche. Dann bin ich nicht hier, sondern dort“.

Neben so einer Traumreise kann man den Krimi natürlich auch genau dort lesen, wo er spielt. Am Meer zu sitzen und nebenbei eine Geschichte zu lesen, die vielleicht genau am gleichen Strand passiert, macht den Urlaub doch noch aufregender. Umgekehrt könnte man sich von dem Ort, an dem der Krimi spielt, inspirieren lassen und seinen nächsten Urlaub dahin buchen. Der Kontrast zwischen Urlaubsparadies und einem Mordfall ist das, was den Küstenkrimi so besonders macht.

Falls man es jetzt kaum abwarten kann, den nächsten Urlaub zu buchen, hier ein paar Lese- und Hörtipps, damit das Traumreisen schon jetzt beginnen kann:

Wer in die „nordische Karibik“ reisen und ein ungleiches Ermittler-Duo verfolgen möchte, wie sie auf Föhr grausame Geheimnisse ans Licht zu bringen versuchen, der sollte Stefanie Rogges Iwersen und Hansen ermitteln-Reihe nicht verpassen.

Wer es idyllischer aber gleichzeitig geheimnisvoll mag, der sollte Monika Deterings Mord auf Langeoog lesen. Oder ihren Ostsee-Krimi Mord in der Breege Bucht, in dem es um zwei Mordfälle im schönen Stralsund geht.

Wer es lieber auf dem Festland mag, sollte sich Lia Jenssens Es ist nie vorbei anhören – ein Serienmörder in Kiel, der die Ermittler in Aufruhr bringt.