Ein Leitfaden für Autoren Dialoge richtig schreiben – 5 Tipps für das richtige Format 21. April 2020

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Als Autor verwendet man immer wieder Dialoge – gut, wenn man sie von Anfang an richtig formatiert, also an den richtigen Stellen interpunktiert. Es gibt ein paar Regeln, die gerne übersehen werden. Wir geben ein paar Tipps und erklären kurz, was erforderlich ist, um Dialoge korrekt zu formatieren, von einfach (Kommas und Dialog-Markierungen) bis etwas komplexer (Dialogunterbrechungen mit Aktionen).

Fünf Tipps für gute Dialoge

Tipp 1: Direkten und indirekten Dialog klar unterscheiden

Ein direkter Dialog steht immer zwischen Anführungszeichen. Spricht also jemand tatsächlich die Wörter, die du aufgeschrieben hast, dann sieht das so aus: „Also ich dachte, es wäre alles in Ordnung“, sagte er.

Ist der Dialog indirekt, bedeutet das, dass du jemandem erzählst, was jemand gesagt hat. Das sieht dann so aus: Er sagte, dass er dachte, alles wäre in Ordnung.

Beachte also, dass keine Anführungszeichen erforderlich sind, wenn es sich nicht um einen direkten Dialog handelt. 

Tipp 2: Das richtige Platzieren von Kommas, Punkten und Markierungen

Ein einfacher Trick, den du beim Formatieren von Dialogen beachten solltest: Wenn du ein „sie sagte“ oder „er sagte“ verwendet hast, benutze ein Komma nach den Anführungszeichen. Das sieht dann so aus: „Ich liebe es, Eis zu essen“, sagte er.

Hat dein Dialog kein ,sagte er‘ oder ,sagte sie‘ oder folgt darauf eine Aktion, ist vor den Anführungszeichen kein Komma erforderlich: „Ich liebe es, Eis zu essen.“ Er schaute versonnen aus dem Fenster. Das liegt daran, dass hier ein Dialog-Hinweis (sagte) fehlt.

Ebenfalls wichtig: Platziere niemals ein Komma oder ein Satzzeichen außerhalb der Anführungszeichen, wenn es zum Dialog oder zum Satz zwischen den Anführungszeichen gehört.
Also so nicht: „Ich liebe es, Eis zu essen“.
Oder das da: „Ich liebe es, Eis zu essen“,
Oder noch schlimmer: „Ich liebe es, Bücher zu schreiben“!

Besser so: „Liebst du es, Eis zu essen?“, hatte sie gefragt. Oder: „Ich liebe es, Eis zu essen. Jetzt!“, rief er.

Tipp 3: Dialog-Regeln erkennen und verstehen

Jeder Dialogsatz eines jeden Sprechers sollte – wenn möglich – in einer neuen Zeile stehen. Das ist übersichtlicher. Die Dialoge können eigenständige Handlungen sein, aber sie sind niemals vollständig ausgeschriebene Handlungssätze.

Beispiel: „Ich mag Eis“, er lachte und ging weiter. Hier lacht der Sprecher, als er sagt, dass er Eis mag. Wenn der Sprecher lacht, nachdem er gesagt hat, dass er Eis mag, sieht das so aus: „Ich mag Eis.“ Er lachte.

Tipp 4: Verwende Aktionen immer außerhalb der Anführungszeichen

Wenn dein Charakter zeigen soll, wie er beim Sprechen etwas macht, kannst du das ganz ohne Dialog-Tags darstellen: „Ich liebe es, Eis zu essen.“ Martha rieb ihre Hände aneinander. Beide Sätze sind voneinander getrennt, bleiben aber in derselben Zeile, weil das dem Leser hilft, zu erkennen, wer die Wörter gesprochen hat.

Hier gilt die gleiche Regel wie für Dialog-Tags. Wenn du zu viele Aktionen nacheinander ausführst, kann das ungeschickt sein.

„Ich liebe es, hier am Fenster zu sitzen.“ Martha rieb ihre Hände aneinander.
„Warum ist das so?“ Fred ging langsam durch den Raum.
„Weil das ein inspirierender Platz ist.“ Martha zog die leichten, fast duchsichtigen Vorhänge ganz zur Seite.
„Dann lass ich dich jetzt mal allein.“ Fred verließ den Raum.

Es wirkt etwas irritierend, all diese zusätzlichen Informationen nach jedem einzelnen Satz zu lesen. Du kannst daher natürlich auch variieren, solange du nur daran denkst, jeden Sprecher immer in eine separate Zeile zu schreiben. Das ist einfach schöner zum Lesen. Warum also nicht?

„Ich liebe es, hier am Fenster zu sitzen.“ Martha rieb ihre Hände aneinander.
„Warum ist das so?“, fragte Fred.
„Weil das ein inspirierender Platz ist.“
Fred nickte. „Dann lass ich dich jetzt mal allein.“

Denk daran: Aktionen werden immer getrennt. Die Rede muss mit einem Punkt und einem Anführungszeichen abgeschlossen sein.

Tipp 5: Unterbrechungen im Dialog

Das ist wie im wirklichen Leben – immer wieder gibt es Unterbrechungen, auch in Dialogen. Du kannst du das auf zwei Arten machen.

„Ich liebe es, hier am Fenster zu sitzen“, sagte Martha und rieb ihre Hände aneinander, „aber ich mag es nicht so sehr, wenn es draußen sehr laut ist.“ In diesem ersten Beispiel schreibst du deinen Startdialog wie gewohnt. Aber anstatt den Satz mit einem Punkt zu beenden, setzt du ein Komma, schnappst dir ein neues Anführungszeichen und setzt den Satz fort. Am Ende dieses Satzes setzt du einen Punkt und beendest die wörtliche Rede. 

Du kannst eine Unterbrechung aber auch einfügen, indem du die gesprochenen Stücke in zwei separate Sätze unterteilst: „Ich liebe es, hier am Fenster zu sitzen“, sagte Fred und rieb seine Hände aneinander. „Aber ich mag es nicht so sehr, wenn es draußen laut ist.“ Hier endet der Satz, nachdem Fred seine Hände aneinander gerieben hat. Wenn du dann den Dialog neu beginnst, formatiere ihn mit einem großgeschriebenen „Aber“ und beende ihn mit einem Punkt.

Ist dein Sprecher unberechenbar oder tut nur etwas, das seine wörtliche Rede unterbricht, z.B. weil er einen Schluck Wasser trinkt oder überrascht wird, dann könntest du das wie folgt anlegen: „Ich liebe es, hier am Fenster zu sitzen“ – Fred nahm einen Schluck Wasser – „aber ich bin kein Fan davon, wenn es draußen so laut ist.“

Hinweis: Die Striche befinden sich für diese Art der Formatierung außerhalb des Dialogfelds.

Das ist alles. Das Formatieren von Dialogen muss kein Problem sein.
Bei Fragen melde dich gerne! :-)