Interview Autorin Juli Summer im Interview

Worum geht es in deinem Buch Wie wünsche im Wind?

Lilli ist Mitte dreißig, als sie sich entschließt, auch ohne Mann ein Kind großzuziehen. Sie entscheidet sich für eine anonyme Samenspende, weil sie eigentlich nicht vorhat, je mehr über den Spender erfahren zu wollen. Doch dann feiert ihr Sohn Emil seinen fünften Geburtstag und sein größter Wunsch ist ein Papa. Nach anfänglichem Zögern begibt sie sich mit Hilfe eines Journalisten auf die Suche und wird fündig. Hannes und Lilli sind sich sofort sympathisch und entwickeln Gefühle füreinander, die aber nicht sein dürfen. Hannes ist liiert, will sogar heiraten und Lillis Leben ist auch ohne Schmetterlinge im Bauch kompliziert genug. Doch Gefühle fragen nicht nach dem richtigen Zeitpunkt.

 

Juli Summer Interview Foto Lüneburg
Lüneburg – Aufgenommen vom Wasserturm, welcher auch im Roman eine Szene bekam

Was hat dich zu der Geschichte über Lilli, Emil und Hannes inspiriert?

Vor ein paar Jahren habe ich über einen ähnlichen Fall im Fernsehen gehört. Dort hatte sich eine Frau in den Samenspender verliebt. Kurz darauf sprach ich mit einer Freundin darüber, die den Bericht zufällig auch gesehen hatte und sie meinte, dass wäre doch eine Idee für einen Roman. Gesagt, getan.

 

Wie stehst du zu dem Thema „Samenspende“ und wie bist du bei der Recherche vorgegangen?

Ich finde es toll, dass es diese Möglichkeit gibt. Jeder sollte die Chance haben, seinen Kinderwunsch erfüllen zu können, egal ob hetero-, homosexuell oder alleinerziehend. Vor allem Letzteres war für mich natürlich interessant und ich musste feststellen, dass es für Alleinerziehende in Deutschland unmöglich ist, eine Samenspende zu erhalten. Deshalb habe ich mich mit einer Klinik in Dänemark in Verbindung gesetzt, die mir netterweise meine Fragen beantwortet hat. Zu den Details, wie offener oder anonymer Spender, findet man im Internet ausreichend Material.

 

Juli Summer Interview Foto

Was macht für dich einen guten (Liebes-)Roman aus?

Ein (Liebes-)Roman ist immer dann perfekt, wenn er noch Tage nach dem letzten Satz in einem nachhallt. Wenn man nicht aufhören kann zu lesen, obwohl man nicht will, dass er endet.

 

Was inspiriert dich beim Schreiben?

Ich gönne mir regelmäßige Spaziergänge, bei denen ich die Geschichte im Kopf weiterspinne. Egal, ob in meinem Strandkorb, auf der Sonnenliege oder im Wald, in der Natur finde ich die nötige Entspannung, um in meine eigenen Welten abtauchen zu können.

 

Wie lange hast du für das Buch gebraucht?

Das hat ziemlich geflutscht. Ich schätze es waren gut vier Monate. Das ist für mich ein absoluter Rekord, weil ich mir die Zeit schon ziemlich freischaufeln muss, um mal länger als eine halbe Stunde am Stück zu schreiben.

 

Welchen Buchcharakter liebst du so sehr, dass du dir wünschst, ihn/sie selbst geschrieben zu haben?

Glücksdrache Fuchur aus Die unendliche Geschichte. Ich habe sogar ein Foto mit ihm :-D

Wenn ihr noch ein menschliches Wesen möchtet, wäre es wohl Louisa Clark aus Ein ganzes halbes Jahr.

 

Zu guter Letzt: Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Außer meine eigenen?

Nein, im Ernst. Ich liebe Paige Toon und Christina Jones, wenn es um Liebesromane geht. Aber eines meiner Lieblingsbücher ist Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger.

Juli Summer Interview Foto Lüneburg
Lüneburg und seine faszinierende Architektur